Für Wettersbach, Knielingen und Durlach-Aue hat das Sanierungsmanagement-Team der KEK bereits energetische Quartierskonzepte entwickelt. Diese zeigen auf wie das Ziel der Klimaneutralität in diesen Stadtteilen bis 2050 erreicht werden kann. Nun soll auch für Stupferich ein entsprechendes Konzept in Angriff genommen werden. Stupferich bald Energiequartier? Dort ist der Gestaltungsspielraum für die Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz aufgrund des hohen Anteils privater Wohnungseigentümer vergleichsweise hoch. In der Innenstadt gestaltet sich die Sanierung schwieriger, da oftmals die Interessen vieler Eigentümer unter einen Hut gebracht werden müssen. Im Fokus stehen Maßnahmen zur Einsparung von Heizenergie. In Privathaushalten werden über zwei Drittel der Energie für die Heizung und Warmwasser aufgewendet, deshalb hängt die Energiewende im Haushaltsbereich maßgeblich von der Wärmewende ab. Die Karlsruher EnergieQuartiere Die Erstellung eines Quartierskonzeptes beginnt mit einer energetischen Bestandsaufnahme sämtlicher Gebäude und der Typisierung nach Baujahr, Bausubstanz, aktuellem Energieverbrauch und den bereits erfolgten Sanierungsmaßnahmen. Vorrangig betrachtet werden Gebäude, die vor 1980 errichtet wurden. Zudem haben Hauseigentümer die Möglichkeit, bei der KEK einen Termin für eine kostenlose energetische Erstberatung zu vereinbaren. Die Bürger können sich auch bei Fragen zum Einsatz von regenerativen Energien und zu Förderanträgen an das Team der KEK wenden. Zu den Karlsruher EnergieQuartieren

Ökostrom ist auf dem Vormarsch: Strom aus neuen Photovoltaik-Kraftwerken erreicht in Deutschland das Preisniveau von Elektrizität aus Windparks. Nach Informationen der Bundesnetzagentur liegt der durchschnittliche Zuschlagspreis bei neu geplanten Solarparks bei 4,3 Cent, bei Windparks bei 4,6 Cent je Kilowattstunde. Strom aus neuen Öko-Kraftwerken kann somit günstiger produziert werden als Strom aus neuen Kohlekraftwerken. Zum Artikel

Lange rätselten Wissenschaftler wie sich die vor gut zehn Jahren stark steigende Methankonzentration in der Atmosphäre erklären lässt. Ein Forscherteam der Nasa hat nun die Erdgasförderung per Fracking als Ursache entlarvt. Methan ist das zweitwichtigste menschengemachte Treibhausgas nach Kohlenstoffdioxid und macht etwa ein Fünftel der Erderwärmung aus. Zwar wird wesentlich weniger Methan als CO2 freigesetzt, doch dessen klimaschädigende Wirkung ist 28- bis 84-mal stärker. Seit Beginn der Industrialisierung hat sich seine Konzentration in der Atmosphäre bis zum Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Ab 2007 stellten Wissenschaftler einen erneuten starken Zuwachs fest – die Konzentration liegt heute bei etwa 1850 ppb. Auf der Suche nach der Ursache für den starken Anstieg der Methankonzentration wurden verschiedene Spuren verfolgt. Ein Forscherteam aus Neuseeland sah die Ursache bei sogenannten biogenen Quellen, also Methan aus Fäulnisprozessen von Biomasse, und machte die Landwirtschaft (v.a. Reisanbau, Rinderhaltung) dafür verantwortlich. Andere Wissenschaftler identifizierten die Energiebranche als Hauptschuldigen, da Methan der Hauptbestandteil von Erdgas ist und der Anstieg zeitgleich mit dem Fracking-Boom in den USA Mitte der 2000er Jahre erfolgte. Forscher des Karlsruher Institute of Technology (KIT) haben nun in einem Labor auf der Zugspitze die Atmosphäre auf Gasteilchen untersucht. Sie fanden heraus, dass sich auch die Konzentration von Ethan, das ebenfalls bei der Erdgasförderung frei wird, seit 2007 enorm gesteigert hat. So schien die Öl- und Gasförderung als Verursacher von mindestens 40 Prozent des Methananstieges identifiziert. Doch die Rechnung ging nicht auf. Denn sollten neben den bereits bekannten Quellen biogenes Methan aus der Landwirtschaft sowie Methan aus der Öl- und Gasförderung für den starken Anstieg des Gases in der Atmosphäre verantwortlich sein, müsste der Wert deutlich größer sein als es tatsächlich der Fall ist. Die Lösung des Rätsels um das Methan könnte jetzt einer Gruppe um Forschern der NASA gelungen sein. Laut ihrer Studie sind seit 2007 nur halb so viele Emissionen durch Flächenbrände freigesetzt worden wie bisher angenommen. In der Methan-Bilanz wären nun genug Emissionen „frei“ für die Posten Landwirtschaft und Energiebranche. Dort wird das umstrittene Fracking für den Hauptanteil der erhöhten Emissionen verantwortlich gemacht. Zum Artikel

Seit Anfang Januar können wieder Zuschüsse für Klimaschutzprojekte über die Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums beantragt werden. Die Einreichungsfrist endet am 31. März, eine zweite Chance für Anträge gibt es vom 1. Juli bis 30. September. Mittel beantragen können Kommunen und kommunale Eigenbetriebe sowie lokale Akteure wie Hochschulen, kulturelle und kirchliche Einrichtungen oder gemeinnützige Sportvereine. Auch die Stadt Karlsruhe hat bereits mehrfach von der Richtlinie profitiert. Was wird gefördert?
Gefördert werden strategische Maßnahmen im Bereich Klimaschutzmanagement und -konzepte. Aussicht auf Zuschüsse haben aber auch ausgewählte investive Projekte wie die Umstellung von Außen-, Innen- und Hallenbeleuchtungen auf LED-Technik, der Austausch von Heizungspumpen oder Effizienzmaßnahmen in Rechenzentren und Serverräumen. Je nach Fall können die Zusagen bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten betragen. Weitere Fördermöglichkeiten für energetisch wirksame bauliche oder technische Maßnahmen an Nichtwohngebäuden bietet das Programm "Klimaschutz-Plus" des Landes Baden-Württemberg. Neue Anträge können voraussichtlich wieder ab April eingereicht werden. Informationen zu beiden Programmen gibt es im Internet: Die Kommunalrichtlinie des Bundes findet sich unter www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie, die Fördermöglichkeiten des Landes sind unter um.baden-wuerttemberg.de/de/klima/informieren-beraten-foerdern/klimaschutz-plus nachzulesen. Ansprechbar sind zum Thema Förderung die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) unter der Telefonnummer 0721/480880 oder der städtische Umwelt- und Arbeitsschutz. Im Falle von Vereinen und gemeinnützigen Organisationen hilft die KEK sogar kostenlos bei der Antragstellung.  Weitere Informationen
Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums
Programm "Klimaschutz-Plus" des Landes Baden-Württemberg

"Heute bauen wir die Stadt von morgen und für morgen. Wer über Klimaschutzziele 2050 spricht, muss jetzt so planen und so bauen, dass diese Ziele erreicht werden. Ansonsten müssen wir nach und nach alle Klimaziele kassieren." Mit diesen Worten begrüßte Verbandsdirektor Gerd Hager gestern rund 80 Teilnehmer zu einer Fachveranstaltung in der Buhlschen Mühle in Ettlingen. Unter der Überschrift "CO2-freie Stadtplanung" hatte der Regionalverband Mittlerer Oberrhein gemeinsam mit der KEK, der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe und der Energieagentur Mittelbaden vor allem die Fachleute der kommunalen Planungsämter angesprochen. Anhand von Praxisbeispielen zeigten die Referenten die Herausforderungen und Chancen einer energetisch optimieren Stadtplanung auf. Dazu gab es unter anderem Tipps für Fördermöglichkeiten, Beispiele für rechtliche Festlegungen im Sinne des Klimaschutzes sowie Erfahrungsberichte von bereits realisierten Quartieren. Insgesamt lieferte die Veranstaltung Ansätze, welche technischen, wirtschaftlichen udn stadtplanerischen Instrumente es dazu bereits gibt. Aufgrund der durchweg positiven Resonanz der Teilnehmer sind weitere Veranstaltungen zum Thema klimaneutrale Stadtplanung geplant. Weitere Informationen
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